- Rückblick - 6. Leipziger Frühjahrssymposium Sprache & Kommunikation

 

Zusammenarbeit im Dialog

 

- 28. April 2017 -

Das 6. Leipziger Frühjahrssymposium Sprache und Kommunikation fand auch in diesem Jahr wieder in den Räumen der Universität Leipzig am Campus Jahnallee statt.

Das Thema des Fachtags "Zusammen-arbeit im Dialog" fand in der Praxis großen Anklang und viele Teilnehmer/-innen berichteten uns, dass hier ein großer Weiterbildungs- und Austausch-bedarf bestünde. Nach einer Begrüßung durch Herrn Prof. Dr. Christian W. Glück wurde das Thema des Dialogs im Zusammenhang mit der Qualitätsentwicklung in einem ersten Vortrag aufgegriffen. 

Herr Dr. Felix Brandhorst stellte in seinem Vortrag die Dialogische Qualitätsentwicklung als partizipatives Konzept der Qualitäts- und Organisationsentwicklung vor. Konkrete Methoden und Umsetzungs-möglichkeiten wurden auf Grundlage der fünf Eckpfeiler dialogischer Qualitätsentwicklung vorgestellt. Dies sind mehr-seitige Partizipation, dialogische Verständigung, multiperspektivische Untersuchung, gemeinsames Lernen und das demokratische Prinzip.

 

Im Anschluss warf Frau Prof. Dr. Susanne Viernickel in ihrem Vortrag einen Blick auf die dialogische Zusammenarbeit mit Eltern in der Kita. 

Hier ging es vor allem darum, auf Basis theoretischer Reflexionen und empirischer Befunde die Erwar-tungen von Eltern an Kindertageseinrichtungen deutlich zu machen und aufzuzeigen, wie die Zusammenarbeit mit Eltern gut gelingen kann und welche Faktoren hierzu beitragen.

 

 

 

Beide Vorträge wurden von Clemens Rothbauer begleitet und in einem Graphic Recording grafisch zusammengefasst. Das Ergebnis stellt die wichtigsten Inhalte der Vorträge übersichtlich dar:

Clemens Rothbauer 28.04.2017

Im Anschluss an einen bereits angeregten Austausch beim Mittag-essen hatten die Teilnehmer/-innen dann die Möglichkeit, in sechs Workshops tiefer in das Thema der Zusammenarbeit im Dialog einzu-steigen. Dafür setzen die Referentinnen ganz unterschiedliche Schwerpunkte. 

 

 

Lisa Lieb stellte den pädagogischen Fachkräften in ihrem Workshop das Konzept der "Critical Friendships" vor. Sie beschrieb in ihrem Workshop die Vision einer kritischen Lerngemeinschaft in der Kita, in der in einem gemeinsam erarbeiteten Rahmen kritische Fragen gestellt werden können, Konflikte und Spannungen direkt angesprochen werden können und in dem gemeinsame Reflektionsprozesse möglich sind. Mit dem Konzept der "Critical friendships" soll die Kommunikation um Team nachhaltig verbessert werden.

 

Bei Katrin Meier und Maria Ruppel ging es ebenfalls um die Kommunikation im Team, allerdings mit einem deutlichen Fokus auf die demokratische Kommunikation.

Unter anderem anhand einer betzavta-Übung wurde deutlich gemacht, dass Entwicklung nur dann nachhaltig wirksam werden kann, wenn Entscheidungen gemeinsam getroffen werden. 

 

Frau Dr. Barbara Giel berichtete aus Ihrer Praxis und stellte das Konzept der "Moderierten Runden Tische" in den Mittelpunkt ihres Workshops. Dieses stellt sich als didaktisch-methodisches Konzept der Aufgabe, multiprofessionelle Fallgespräche so zu moderieren, dass es gelingt, dass sich alle Beteiligten (Eltern, Erzieher/-innen, Frühförder/-innen, Therapeut/-innen) wert geschätzt fühlen und dass alle Anliegen angenommen und bearbeitet werden. 

Im 4. Workshop stellte Sandra Pohler die Methode der Kollegialen Fallberatung vor. Anhand von konkreten Beispielen aus der Praxis wurde der klar festgelegte Ablauf der kollegialen Beratung deutlich gemacht. Diese Methode eröffnet die Möglichkeit, Fälle auch ohne externe Begleitung ergebnisoffen zu diskutieren und vielfältige neue Lösungswege und Ideen zu sammeln. Der/die Fallgeber/-in entscheidet am Ende selbst, welche ihm/ihr nützlich sind.

 

Im Workshop von Cornelia Ruß-Hempel wurden lebhaft die verschiedenen Rollen und Prozesse im Team diskutiert. Unter dem Motto "Teamarbeit ,die Spaß macht"  wurde deutlich gemacht, wie die Aktivierung von Teamprozessen Motivation und teameigene Ressourcen für schwierige Aufgaben im Alltag freisetzen kann. Auch auf eine andere Wahrnehmung von Störungen wurde der Blick gelenkt.  

 

"Gemeinsam nach vorn schauen" wollte Manuela Matthießen-Bähr in ihrem Workshop. Hier lag der Fokus darauf, einen partnerschaftlichen Umgang zwischen Leitung und Team zu finden und Veränderungen gemeinsam voranzubringen. Unter anderem wurden im Workshop einige praktische Helfer dafür vorgestellt und die Möglichkeit gegeben, eigene Reaktions- und Kommunikationsmuster auf der Erlebnisebene zu entdecken und zu hinterfragen. 

Einen gemütlichen und gleichzeitig anregenden Ausklang fand unser Fachtag im "Austausch de luxe." Die Teilnehmer*innen hatten hier die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen über ihre Fragen und aktuellen Themen miteinander auszutauschen.

 

Außerdem konnten die Teilnehmer*innen zum Schluss auch noch einmal selbst aktiv werden und gemeinsam mit Frau Prof. Dr. Almut Krapf und ihrem Team verschiedene kooperative Spiele ausprobieren, die in der Praxis sowohl mit Kindern als auch mit dem Team durchgeführt werden können. 

 

 

 

 

 

 

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, dass Sie diesen Fachtag mit uns gestaltet und durch Ihre Beiträge und Anregungen bereichert haben. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Frühjahrssymposium im Frühjahr 2018!

Bildrechte: (c) Verein Sprache und Kommunikation 2017